Projizierte Lösung I+II

jew. DIN-A 4, Kohle bzw. Bleistift auf Papier, monochrom, signiert: ER '94, im Besitz des Künstlers

 

"Am Anfang war die Frage", sagte der Künstler im Rahmen einer Bildbesprechung.

"Als ich mich mit dem Thema auseinandersetzte, trat ein räumlich differenzierender

Wertewandel ein. Anfangs (Bild I) stand die Frage nur im Raum, die Lösung wurde, scheinbar greifbar nahe, an die Wand projiziert. Bei näherer Betrachtung wuchs die Frage aus meinem Lebensraum hinaus, bis sie, einem Damokles-Schwert gleich, über der Erde hing.

Die durch verzerrte Längen- und Breitengrade symbolhaft dargestellte Erde dient als überdimensionale Projektionswand für die Antwort. Dadurch wird die Antwort aus dem Blickfeld des Einzelnen gerückt. Die Antwort wird dem Menschen aufgedrückt und von den Institutionen interpretiert. Wenn der Mensch für diese Frage eine universell gültige Antwort findet, wird diese Frage scheinbar verschwinden, aber eine andere Frage aus dem kosmischen Fragenkatalog nimmt ihre Position ein.

Wahrscheinlich wird dies aber nie eintreten, da der Mensch zwar die Fähigkeit hat, primäre Probleme zu lösen, wie zum Beispiel den Mond zu bereisen, Krankheiten zu bekämpfen, Digitaluhren zu bedienen und dergleichen mehr zu tun, aber er hat es noch nicht geschafft, die Frage des Universums zu beantworten. Man muß sogar davon ausgehen, daß ihm die Frage noch nicht einmal bekannt ist."

 

 

 

Werkimmanenter Zusammenhang

Im Gesamtwerk des Künstlers fallen immer wieder große, vor allem schwarze, zum Teil nebulöse Flächen auf, die meistens das Schlechte auf der Erde symbolisieren.

Die Bilder wurden für diese Buch ausgesucht, weil sie den Anfang einer neuen Schaffensperiode des nstlers darstellen. Erstmals finden gegenständliche Symbole Zugang in den Formenzyklus des Künstlers. In späteren Werken tritt die Bedeutung der Symbole weiter in den Vordergrund, sie werden zu Akteuren des Bildgeschehens.

 

 

 

-Die Antwort lautet: 42!-